Verkehrskonzept

Verkehrskonzept



Verkehrserziehung an der Jahnschule

In der heutigen Zeit sind unsere Kinder im zunehmenden Straßenverkehr großen Gefahren ausgesetzt. Umso wichtiger ist es, ihnen frühzeitig die Möglichkeit zu geben, mit Hilfe eines vertrauten Erwachsenen Verkehrssituationen einschätzen zu lernen, für sie als kleine Fußgänger wichtige Verkehrsregeln zu wissen und Sicherheit im Verhalten auf der Straße zu gewinnen.
Das fängt natürlich nicht erst mit Beginn der Schulzeit an. Grundlegendes Wissen vermitteln Eltern und Erzieher in den ersten sechs Lebensjahren.
Jedoch ist es in den meisten Fällen so, dass Kinder mit Beginn der Schulzeit zum ersten Mal regelmäßig Wege im Straßenverkehr alleine bewältigen müssen.
Kinder können durch ihren noch eingeschränkten Blickwinkel Gefahrensituationen nicht von alleine erkennen, können Geschwindigkeit und Abstände von Autos noch nicht sicher einschätzen und müssen daher auf Gefahren hingewiesen werden. Es muss geübt werden, wie man sie sich in bestimmten Situationen zu verhalten haben, bevor sie alleine solche Situationen bewältigen können.
Dabei ist es besonders wichtig und hilfreich, dass die Polizei einen Teil dieser Erziehungs- und Übungsarbeit mit übernimmt. So lernen die Kinder in der Person des Polizisten einen sicheren, vertrauten Helfer kennen, den sie in Verkehrssituationen wie auch in anderen Gefahrensituationen vertrauensvoll um Hilfe bitten können.

Mobilitäts- und Verkehrserziehung in der Schule

Die Mobilitäts- und Verkehrserziehung ist eine übergreifende Bildungs- und Erziehungsaufgabe der Schule. Mit ihrer "Empfehlung zur Mobilitäts- und Verkehrserziehung in der Schule"  hat die Kultusministerkonferenz ihre Empfehlung aus dem Jahr 1994 weiterentwickelt.
Neu ist die Erweiterung zur Mobilitäts- und Verkehrserziehung. Hinzugekommen sind neue gesellschaftlich relevante Aspekte wie Klimaschutz, Ressourcenverbrauch, Verkehrsraumgestaltung, zukunftsfähige Mobilität sowie die Förderung der selbstständigen Mobilität der Schülerinnen und Schüler.
Mobilitäts- und Verkehrserziehung wird nicht nur als schulische sondern als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen, wobei Polizei, Eltern und außerschulische Partner zusammen arbeiten. Inhalte der klassischen Verkehrserziehung und Inhalte der Mobilitätserziehung werden zusammen gesehen und bilden im Unterricht eine Einheit.

Standort der Schule

Die Jahnschule liegt zwischen zwei Wohngebieten, die von einer stark befahrenen Hauptverkehrsstraße getrennt werden. Die Kinder, die jenseits der Hauptverkehrsstraße wohnen, kommen über eine Ampelanlage oder eine Fußgängerbrücke zur Schule.

Ziele der Verkehrserziehung

Um den Schülerinnen und Schülern bereits ab Klasse 1 eine verantwortungsbewusste Teilnahme am Straßenverkehr zu vermitteln und ihre Fähigkeiten und Haltungen diesbezüglich zu fördern, thematisieren wir die Verkehrserziehung vom ersten Schultag an.

Themenkreis: Schulumgebung und Wohnumgebung

Training der Wahrnehmung und Schulung der Sinne in Bezug auf
Geräusche
Lichtzeichen
Raumorientierung
Entfernungen
Geschwindigkeiten
Wege in der Gruppe
Bestandsaufnahme, Situationen und Gefahren der Straße und des Schulweges
Bereiche der Straße (verkehrsberuhigte Zonen, Gehweg, Radweg und Fahrbahn)
Beobachtungen und Erlebnisse auf dem Schulweg
Orientierungsgänge im Ortsteil
Wege skizzieren und sich an Abbildungen orientieren
Überquerungshilfen (z.B. Zebrastreifen)
Überquerungsgefahren (z.B. parkende Fahrzeuge)
ausgewählte Verkehrszeichen und Verkehrsregeln
Schulwegsicherung (z.B. in Kooperation mit der Polizei)
Situationsgerechtes und verantwortungsvolles Verhalten
Rücksichtnahme auf andere Verkerhrsteilnehmer
Abgrenzung vom Fehlverhalten anderer, sowie Umgang mit Konflikten
Verhalten auf dem Gehweg

Themenkreis: Unterwegs bei schlechten Sichtverhältnissen

Auswirkungen von:
Dunkelheit und Wetter und Schnee, Eis
Bedeutung von:
hellen Farben und Reflektoren an Kleidung und Schultasche

Die Kinder lernen die Verkehrsrealität in ihrer Umgebung kennen und nehmen deren
Veränderungen bewusst wahr. Sie trainieren ihre intellektuellen und körperlichen
Fähigkeiten, um selbstständig am Straßenverkehr teilnehmen zu können. Sie lernen,
sich sicher zu Fuß zu verhalten.

Ziele der Verkehrs- und Mobilitätserziehung in den Klassen 3 und 4

In den Klassen 3 und 4 sollen die Qualifikationen aus Klasse 1 und 2 erweitert werden, die die Schülerinnen und Schüler für ein sicherheitsbewusstes Verhalten im Straßenverkehr benötigen.
Dazu gehören das Erkennen, Beurteilen und Bewältigen spezifischer Situationen im Straßenverkehr, das Meiden oder Beseitigen von Gefahren sowie angemessenes Verhalten nach Verkehrsunfällen.

Themenkreis: Schulumgebung und Wohnumgebung
Verhalten auf dem Schulweg
Verhalten im Auto
Sicherung während der Fahrt

Themenkreis: Unterwegs bei schlechten Sichtverhältnissen
Bedeutung von Beleuchtung am Fahrrad

Themenkreis: Bewegungssicherheit und Radfahrtraining
Schulung der Sensomotorik und Reaktionsfähigkeit
ohne Geräte
mit dem Fahrrad

Radfahrtraining

Schulung der Fertigkeiten
Überprüfung der Verkehrssicherheit
Verkehrssicherheit des eigenen Fahrrads
Funktionsweise der Einzelteile
Tragen des Helms
Situationsgerechtes und verantwortungsvolles Verhalten als Radfahrerin oder Radfahrer
auf dem Schulhof
auf dem Radweg
auf dem kombinierten Geh-Radweg
auf der Straße
beim Überqueren einer Fahrbahn mit dem Rad

Situationsgerechtes und verantwortungsvolles Verhalten bei sportlicher Betätigung im Verkehrsraum
mit den Inlinern
mit dem Skateboard
mit dem Fahrrad

Themenkreis: Schulumgebung und Wohnumgebung
Umweltorientiertes Verhalten und Handeln

Nutzungsmöglichkeiten von Verkehrsmitteln
Bewertung verschiedener Verkehrsmittel
Gesundheitsgefährdung durch Lärm, Abgase und Geschwindigkeit

Verhalten und Handeln im Straßenverkehr
Anwendung der Kenntnisse über Verkehrsregeln und -zeichen in der Verkehrsrealität
Verständigung mit anderen Verkehrsteilnehmern
Hilfestellung für andere Verkehrsteilnehmer

Themenkreis: Bewegungssicherheit und Radfahrausbildung
Weiterentwicklung der Sensomotorik und Reaktionsfähigkeit

mit dem Fahrrad
Verkehrssicherheit des eigenen Fahrrads
notwendige Bestandteile und die Funktionsfähigkeit der Bestandteile
Pflege und Wartung

Radfahrausbildung

Theoriekenntnisse in Verkehrsregeln und Verkehrszeichen
Straßenbenutzung (Fahrbahn, Radweg, Gehweg)
Besonderheiten auf der Fahrbahn
Verhalten an Ampeln
Verhalten beim Einfahren in den fließenden Verkehr
Sicherheitsaspekte des Radfahrens
Umweltaspekte des Radfahrens
Gesundheitsaspekte des Radfahrens

Abschluss der Radfahrausbildung

Überprüfung des theoretischen Wissens
Überprüfung des praktischen Könnens

als Beitrag zur Sozialerziehung
Schülerinnen und Schülern sollen in der Verkehrs- und Mobilitätserziehung situationsorientiertes flexibles Verhalten, Rücksichtnahme und Verzicht auf Vorrechte sowie die Antizipation der Handlungen anderer lernen.

als Beitrag zur Umwelterziehung
Schülerinnen und Schüler sollen verschiedene Faktoren von Umweltbelastungen
und -zerstörungen durch den Verkehr kennen lernen, sich mit ihrem eigenen Verhalten und dem anderer Verkehrsteilnehmer kritisch auseinander setzen und Alternativen zum Verkehrsverhalten und zur Verkehrsgestaltung entwickeln.
Kinder lernen, Verkehrssituationen in ihrer Komplexität zu erkennen, sich darauf
einzustellen und sachgerecht und angemessen zu reagieren. Die Kinder üben, sich selbstsicher, regelbewusst und rücksichtsvoll im Verkehr zu bewegen. Sie lernen, ihre Umwelt kritisch zu beobachten, Bewährtes zu benennen, zu reflektieren und ggf. Vorschläge zur Verbesserung zu entwerfen.

Didaktisch- methodische Grundsätze der Unterrichtsgestaltung
Unsere Verkehrs- und Mobilitätserziehung berücksichtigt unterschiedliche Arbeitsformen und unterschiedliche Lernorte. Situationen im realen Straßenverkehr sind besonders geeignet, Verhaltensweisen zu trainieren und Kenntnisse und Regeln anzuwenden. Dies wird durch Unterrichtsgänge unterstützt.

Die Zusammenarbeit zwischen Schule und Polizei bezieht sich u. a. auf die Schwerpunkte der Schulwegplanung, Schulwegsicherheit und Radfahrausbildung. Sie erstreckt sich darüber hinaus auf verkehrspolizeiliche Beratung bei Unterrichtsvorhaben.

Die Zusammenarbeit mit den Eltern wird bereits am ersten Elternabend vor der Einschulung angestrebt und zieht sich durch die Grundschulzeit bis ans Ende des 4. Schuljahres.

Das Radfahrtraining in Klasse 4 gliedert sich wie folgt:

Auf dem Elternabend zu Beginn des 4. Schuljahres erhalten die Eltern erste Informationen

Auf dem Informationsabend zur weiterführenden Schule informiert der Bezirkspolizist über die Radfahrausbildung in der 4. Klasse

Radfahrtraining auf dem Schulhof in Zusammenarbeit mit der Polizei

Theorie mit der ganzen Klasse

Abgehen der Strecke mit der Polizei

Radfahrtraining in der Verkehrswirklichkeit in Kleingruppen, begleitet durch Eltern und die Polizei

Überprüfung der Verkehrssicherheit durch Polizei

Radfahrprüfung in Theorie und Praxis
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